Page 11 - Milde Hämophilie
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Welche Therapie-



                                 möglichkeiten gibt es?









                  Das Blutungsverhalten ist bei milder Hämophilie individuell sehr unterschiedlich.
                  Bei den meisten Betroffenen der milden Formen reicht die Menge an produziertem
                  Gerinnungsfaktor im Blut aus, um eine kleine Blutung im Alltag zu stillen. Oft ist dann
                  eine Therapie nur in speziellen Situationen, z. B. bei einer Operation, nötig.


                  Bei einer milden Hämophilie A besteht die Möglichkeit, den Körper im Bedarfsfall dazu
                  anzuregen, die verfügbare Menge an Faktor VIII im Blut durch die Gabe des Medikaments
                  DDAVP (1-Desamino-8-D-Arginin-Vasopressin) zu erhöhen. Dieses Medikament bewirkt,
                  dass Faktor VIII aus den körpereigenen Speichern abgegeben und in das Blut freigesetzt
                  wird. DDAVP ist allerdings zur Behandlung der Hämophilie B nicht wirksam. Aufgrund
                  von schwerwiegenden Nebenwirkungen, wie einer möglichen Krampfgefahr, sollte DDAVP
                  bei Kindern erst ab dem 4. Lebensjahr und nur mit besonderer Vorsicht bei älteren
                  Patienten eingesetzt werden. Ferner muss die Wirksamkeit von DDAVP vorab bei jedem
                  Betroffenen geprüft werden, da es je nach Studie bei bis zu 40 % der Patienten mit milder
                  Hämophilie gar keinen oder einen nicht ausreichenden Effekt zeigte.


                  Unterstützend kann zudem Tranexamsäure verwendet werden. Diese verhindert bzw.
                  verlangsamt die Auflösung des Blutgerinnsels, so dass der Wundheilungsprozess einsetzen
                  kann.



















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