Page 13 - Milde Hämophilie
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Therapieoption:



            Gerinnungsfaktorkonzentrat









                  Der fehlende Gerinnungsfaktor kann auch bei Bedarf („on demand“) oder in gewissen
                  Abständen vorsorglich („prophylaktisch“) direkt in die Blutbahn gespritzt werden.
                  Diese Gerinnungsfaktoren sind Medikamente, die aus menschlichem Blutplasma oder
                  gentechnisch, z. B. aus Hamsterzellen, hergestellt werden und die Aufgabe des fehlenden
                  körpereigenen Gerinnungsfaktors ersetzen können.


                  In Deutschland werden Menschen mit schwerer Hämophilie heutzutage in den meisten
                  Fällen prophylaktisch in einer Heimselbsttherapie mit diesen Gerinnungsfaktor-
                  konzentraten behandelt. Daher erfahren sie nur noch wenige Blutungen pro Jahr in
                  Muskeln und Gelenke.

                  Betroffene mit milder Hämophilie können Einblutungen in die Gelenke und Muskeln
                  bekommen, welche zu langfristigen Schäden führen können. Diese Ein-blutungen können
                  meist „on demand“ behandelt werden. Bei z. B. erhöhter körperlicher Aktivität oder ver-
                  stärktem Stress kann aber auch hier die prophylaktische Gabe von Gerinnungsfaktoren
                  sinnvoll sein. In Ihrem Hämophilie-Zentrum werden Sie beraten und über eine geeignete,
                  persönlich auf Sie ausgerichtete Therapie informiert.






















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