Page 5 - Diagnose Hemmkörper bei Hämophilie A
P. 5

Hämophilie A ist eine Erbkrankheit,





                  bei der ein Mangel oder ein vollständiges Fehlen bestimmter Blutbestandteile (Gerinnungs-
                  faktoren) zu einer Störung der normalen Blutstillung führt. Es kommt zu verlängerten Blutungen
                  nach Verletzungen, zu Hauteinblutungen (blaue Flecken) sowie auch zu spontanen Blutungen
                  in Muskeln, Gelenken und inneren Organen. Sie haben in der Vergangenheit schon Erfahrungen
                  sammeln können, dass es bei dieser Krankheit sehr wichtig ist, das Blutungsverhalten des
                  Kindes richtig einzuschätzen und entsprechend darauf zu reagieren.






                  Die Bildung von Hemmkörpern




                  ist die schwerwiegendste Nebenwirkung, die heutzutage bei der Behandlung der Hämophilie
                  auftreten kann. Das wird immer wieder von Experten betont. Die Hemmkörperbildung tritt
                  gehäuft bei Betroffenen mit schwerer Hämophilie A auf, da diese eine äußerst geringe Menge
                  an eigenem Faktor im Blut besitzen. Das körpereigene Abwehrsystem des Kindes „kennt“
                  den gespritzten Faktor nicht und versucht, diesen „körperfremden“ Faktor auszuschalten,
                  indem es Antikörper (Hemmkörper) gegen diesen Faktor bildet. Dies führt zu einem Abbau
                  des gespritzten Faktors. Dadurch entstehen schwerwiegende Blutungsgefährdungen unter-
                  schiedlich starker Ausprägung. Es können auch lebensbedrohliche Blutungen auftreten.















                                                                                                                  5



   111682_Hemmkoerper_Eltern_210x210_39L.indd   5                                                              20.06.12   13:34
   1   2   3   4   5   6   7   8   9   10