12
13
Therapieoption:
Gerinnungsfaktorkonzentrat
Der fehlende Gerinnungsfaktor kann auch bei Bedarf (
„on demand“
) oder in gewissen
Abständen vorsorglich (
„prophylaktisch“
) direkt in die Blutbahn gespritzt werden.
Diese Gerinnungsfaktoren sind Medikamente, die aus menschlichem Blutplasma oder
gentechnisch, z. B. aus Hamsterzellen, hergestellt werden und die Aufgabe des fehlenden
körpereigenen Gerinnungsfaktors ersetzen können.
In Deutschland werden Menschen mit schwerer Hämophilie heutzutage in den meisten
Fällen prophylaktisch in einer
Heimselbsttherapie mit diesen Gerinnungsfaktor-
konzentraten
behandelt. Daher erfahren sie nur noch wenige Blutungen pro Jahr in
Muskeln und Gelenke.
Betroffene mit milder Hämophilie können
Einblutungen in die Gelenke und Muskeln
bekommen, welche zu langfristigen Schäden führen können. Diese Ein-blutungen können
meist „on demand“ behandelt werden. Bei z. B. erhöhter körperlicher Aktivität oder ver-
stärktem Stress kann aber auch hier die prophylaktische Gabe von Gerinnungsfaktoren
sinnvoll sein. In Ihrem Hämophilie-Zentrum werden Sie beraten und über eine geeignete,
persönlich auf Sie ausgerichtete Therapie informiert.